Es gibt keine Tatsachen, nur Interpretationen.
(Friedrich Nietzsche)
Der Philosophieunterricht wird durch das Prinzip der Problemorientiertheit bestimmt. Das bedeutet, dass der Unterricht ein jeweils umgrenztes Problem zum Thema hat, über welches auf unterschiedliche, möglichst kontroverse Art und Weise nachgedacht wird. Hierbei gibt es in der Regel vier verschiedene Ansatzpunkte, von denen aus einzeln oder in Kombination vorgegangen wird:
- die Philosophiegeschichte,
- die philosophische Diskussion der Gegenwart,
- die Auseinandersetzung mit Problemen und Ergebnissen der anderen Wissenschaften,
- die Diskussion individueller und gesellschaftlicher Gegenwartsfragen.
Lernziele des Philosophieunterrichts sind in erster Linie:
- die Fähigkeit zur Darstellung, Vergleich und kritischer Bewertung philosophischer Positionen,
- die Fähigkeit zu kritischer Reflexion auf die Voraussetzungen eigenen und fremden Argumentierens und
- die Fähigkeit zu offenen Gesprächen, die auf gegenseitiges Verstehen ausgerichtet sind.
- es muss auch Spaß machen und gelacht werden!!!
Philosophieren darf sich nicht auf die Reproduktion von Philosophiegeschichte beschränken, sondern hat vorrangig zu verdeutlichen, dass die gegebene, bzw. eigene Sichtweise der Dinge nur eine von vielen Möglichkeiten darstellt. Das bedeutet, dass die philosophische Reflexion von Vorstellungen ausgeht, in denen die Schülerinnen und Schüler ein Verständnis ihrer selbst und der Welt, in der sie leben, entwickeln. Durch das Nachdenken und das Gespräch werden diese Vorstellungen zugänglich gemacht für (philosophische) Korrektur, Ergänzung und Vertiefung. Auf diese Weise wird versucht, zu allgemeinen, verbindlichen und begründbaren Einsichten zu gelangen. Hierbei nehmen andere (philosophische) Positionen in der Regel den Rang von Dialogpartnern ein.
Aus dem Gesagten ergibt sich, dass die Qualität des Unterrichts zum großen Teil davon abhängt, in welchem Maße die Schülerinnen und Schüler bereit sind, Interesse für das Thema, Engagement bei der Mitarbeit und Offenheit und Toleranz im Umgang miteinander zu zeigen.